Dienstag, 28. Februar 2012

4 Tage, 6 Städte oder Falling in love with places, not with people











Gerade habe ich "Angst vorm Fliegen" von Erica Jong zu Ende gelesen, ein großartiges Buch über die Frauenemanzipation (das meiner Meinung nach jeder Mann und jede Frau lesen sollte) und nun liege ich in meinem Bett und verfasse ich zur Musik von James Blake, Lykke Li und den neuentdeckten fantastischen The Weeknd ("What you need"!!) meinen nächsten Blogeintrag.
Mein Leben fühlt sich gerade ziemlich gut an, letzte Woche war eine der erfolgreichen, in denen sich alles zum Guten wendet. Die Heldin aus "Angst vorm Fliegen" hat auch beschrieben, dass sie, wenn sie nicht gerade zu Tode deprimiert ist, vor Energie und Tatendrang übersprudelt und alle mit ihrer guten Laune ansteckt, was oftmals auch auf mich zutrifft.
Nun ja, eigentlich sollte es in diesem Blogpost ja um meine Deutschland-Odyssee der letzten Woche gehen. Von Sonntag bis Donnerstag war ich unterwegs - von Leipzig ging es (nach Gesaffelstein im Sky Club) nach Bonn (um Karneval zu feiern), von dort nach Köln, wieder zurück nach Bonn, nach Düsseldorf und dann (mit Umweg über Essen) in meine Traumstadt und große Liebe Berlin, wo ich Justice live gesehen habe (zumindest die letzte halbe Stunde nach Audio Video Disco hat in der 1. Reihe in der Columbiahalle gut gerockt und ich freue mich schon, die beiden auf dem Melt! wiederzusehen) und Vorstellungsgespräch für ein Praktikum beim Vice-Magazin hatte (für das ich gestern die Zusage bekommen habe). Leider hat mich meine Mitbewohnerin nicht zu dieser letzten Station begleitet (haha, klingt irgendwie makaber!), aber wir haben uns dafür Donnerstag abend in der heimischen Dresdner WG wiedergesehen, wo es dann natürlich viel zu erzählen gab (es wird mir trotz allem sehr schwer fallen Dresden zu verlassen; in einem anderen Blog habe ich letztens gelesen, dass die Autorin, wenn sie einen Herzenswunsch erfüllt bekäme, alle ihre Lieben in einer Stadt wohnen ließe; genau das würde ich mir wahrscheinlich auch wünschen).
Sie war bereits seit Freitag unterwegs gewesen und meinte, sie wisse jetzt wie sich das Leben eines Superstars anfühle und jede Nacht an einem anderen Ort und in einem anderen Bett zu verbringen.
Von allen Städten, die ich in diesen paar Tagen mehr oder weniger gut kennengelernt habe, fühle ich mich doch in Berlin am meisten zu Hause, diese Stadt weckt jedes Mal aufs neue wieder meine Sehnsucht und dennoch auch das Gefühl, genau an dem Ort zu sein, wo ich hingehöre.
Nach dem Termin bei Vice, der in 5 Minuten über die Bühne gegangen war, setzte ich mich in das nahgelegene Café "Mein Haus am See" auf der Brunnenstraße (und damit um die Ecke vom Brunnen 70, einer meiner bisherigen Lieblingslocations in der Hauptstadt) und genoss dort zwischen Engländern, Franzosen und Einheimischen und bei einem Rharbarber Vanilla Soda das inspirierende Berlin-Flair, bevor es wieder zurück nach Dresden ging (in einer Facebook-Recommendation hieß es "Wer hier nicht war, kennt Berlin nicht", was ich ziemlich treffend fand). Auf einer Postkarte im Jüdischen Museum, das ich am Vormittag besucht habe, habe ich den sehr treffenden Spruch von Moses Mendelsohn gelesen: "Um gern in Berlin zu sein, muss man zuweilen reisen." Die Reise wird also auch für mich weitergehen und da ich mich am besten mit Zitaten und Aphorismen ausdrücken kann, will ich diesen Post mit einem Zitat von Henry David Thoreau abschließen:


"Ich ging in die Wälder, denn ich wollte wohlüberlegt leben; intensiv leben wollte ich. Das Mark des Lebens in mich aufsaugen, um alles auszurotten, was nicht Leben war.
Damit ich nicht in der Todesstunde innewürde, dass ich gar nicht gelebt habe."




















Montag, 13. Februar 2012

"Scheitern will gelernt sein" oder "Nett is halt nüscht fürs Bett."



Unter dem erstgenannten Motto stand die diesjährige Ausstellung von Künstlern der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, die ich mir gestern am letzten Ausstellungstag angesehen habe. Bewaffnet mit Himbeer-Frischkäsekuchen und zu den Klängen von Goldfrapp, Kasper Bjørke und The Knife gab es auf 3 Etagen eine Menge inspirierender, provokanter und kontroverser Kunst zu sehen. Anstatt viele Worte zu machen, lasse ich einfach die Bilder sprechen: